Vertreterinnen und Vertreter der Länder Brandenburg und Berlin sowie der Stadt Hohen Neuendorf haben gemeinsam die neue Fahrradabstellanlage (auch: Bike+Ride Anlage) am S-Bahnhof Hohen Neuendorf eröffnet. Der Müllheimer Platz wurde für die Bike + Ride Anlage neu geordnet und mit einer Sammelschließanlage, überdachten Doppelstockparkern sowie Fahrradboxen ausgestattet.
Die neue Fahrradabstellanlage auf der Westseite des S-Bahnhofs verfügt über insgesamt 287 Stellplätze und bietet damit 143 zusätzliche Abstellmöglichkeiten im Vergleich zur alten Anlage. Da aktuell auch auf der Ostseite des Bahnhofs Stellplätze im Zuge der Bauarbeiten am Kulturbahnhof fehlen, erwartet die Stadt eine rege Nutzung der neuen Anlage.
Hohen Neuendorfs Bürgermeister Steffen Apelt sagte zur Eröffnung: „Damit die Verkehrswende gelingen kann und unsere Straßen entlastet werden, braucht es gute Angebote, die Anreize setzen, den ÖPNV oder das Rad stärker zu nutzen. Unsere neue Fahrradabstellanlage ist so ein Angebot und macht den S-Bahnhof, der bald Kulturbahnhof sein wird, zum Mobilitätsknotenpunkt. Möglich ist das dank der umfassenden Förderung durch den Bund sowie die Länder Berlin und Brandenburg. Mit 133 verschließbaren Stellplätzen kommen wir zudem dem Sicherheitsbedürfnis der Radlerinnen und Radler entgegen und sind als Kommune Vorreiter.“
Apelt richtete seinen Dank zudem an die Vertreterinnen und Vertreter der am Bau beteiligten Firmen stadtraum, Gutsche Tiefbau, Kienzler Stadtmobiliar und Elektro-Wollschläger.
Mit dem Neubau erhöhte sich nicht nur die Gesamtzahl der Stellplätze auf 287. Um die große Nachfrage an besonders sicheren Plätzen zu erfüllen, gibt es zudem eine Sammelschließanlage mit insgesamt 115 Stellplätzen, darunter 108 Plätze in Doppelstockparkern, ein Bügel für ein Lastenrad mit Anhänger und sechs Bügel als Sonderstellplätze. Außerhalb befinden sich zudem zehn Fahrradboxen in Normalgröße und acht Fahrradboxen im Sonderformat. Zusätzlich verfügt die Anlage über eine Infosäule und eine Reparaturstation und erhielt Zuwegungen, Beleuchtung und Begrünung. Der Bereich ist barrierefrei zugänglich.
Die Bau- und Planungskosten für das Projekt, dessen Entstehung auf eine Initiative des örtlichen Fahrradvereins vom Radteam Borgsdorf zurückgeht, betrugen insgesamt etwa 977.000 Euro. Die Stadt erhielt für das Vorhaben eine hohe Zuwendung über das Förderprogramm „ÖPNV-Invest“ in Höhe von rund 824.000 Euro mit Mitteln aus dem Bundesprogramm „Stadt und Land“ sowie des Landes Brandenburg und des Landes Berlin aus dem 2022 geschlossenen Finanzierungsvertrag für die Errichtung von P+R- und B+R-Anlagen.
Wichtiger Baustein für die Verkehrswende
Berlins Verkehrs-Staatssekretärin Dr. Claudia Elif Stutz betonte zur Eröffnung: „Aktuell pendeln mehr als 200.000 Menschen aus Brandenburg nach Berlin und etwa 100.000 in die Gegenrichtung. Viele von ihnen nutzen dafür ihr Auto, was zu einer zusätzlichen Belastung unserer Infrastruktur und der Menschen vor Ort führt. Gerade auch klimapolitisch ist es wichtig, dass wir mit dem Land Brandenburg den schienengebundenen ÖPNV, aber auch Bike and Ride und Park and Ride-Anlagen weiter ausbauen. Mit noch attraktiveren Angeboten und Tarifen wollen wir gemeinsam den Umstieg auf den Umweltverbund unterstützen. Hier sehen wir ein Beispiel, wie dies Berlin und Brandenburg gemeinsam gelingt – und das zum Nutzen Vieler: Für die Pendlerinnen und Pendler mit gesicherten Abstellanlagen, für die Gemeinde mit einem noch attraktiveren Bahnhof und für uns alle mit weniger CO2-Ausstoß.“
Uwe Schüler, Staatssekretär im Brandenburgischen Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung sagte: „Wir möchten den leistungsstarken Schienenpersonennahverkehr in Brandenburg erhalten und ausbauen. Dafür wollen wir auch weitere Angebote für Pendlerinnen und Pendler schaffen. Die Entwicklung der Bahnhöfe und ihrer Vorplätze zu attraktiven Verknüpfungsstellen mit bedarfsgerechten Park+Ride- und Bike+Ride-Parkplätzen ist dabei ein wichtiger Baustein zur Verkehrswende. Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer möchten ihre Räder sicher untergebracht wissen, wenn sie auf die S-Bahn umsteigen. Mit dem 2022 geschlossenen Vertrag zur gemeinsamen Planung und Finanzierung weiterer Bike+Ride- und Park+Ride-Parkplätze machen die Länder Brandenburg und Berlin den Kommunen ein attraktives Förderangebot. Ich freue mich, dass die Stadt Hohen Neuendorf dieses Angebot angenommen hat und damit die verkehrspolitischen Ziele des Landes Brandenburg unterstützt.“
Buchbare Plätze in der Sammelschließanlage oder in Fahrradboxen
Eine Neuerung der Fahrradabstellanlage ist die Möglichkeit, einen Stellplatz für die Sammelschließanlage oder für eine Fahrradbox buchen zu können. Die Buchung erfolgt über die BikeboxHN-Internetseite https://bike-and-ride.hohen-neuendorf.de/ oder die App „Hohen Neuendorf bike and ride“.
Der Preis in der Sammelschließanlage beträgt pro Tag 1 Euro, pro Woche 5 Euro oder monatlich 15 Euro. Eine Fahrradbox kostet pro Tag 1,50 Euro, pro Woche 7 Euro und pro Monat 20 Euro. Die Fahrradbox Maxi kostet 2 Euro pro Tag, 10 Euro pro Woche oder 25 Euro pro Monat.
Den Betrieb der Buchungsplattform übernimmt die Firma Kienzler Stadtmobiliar.
Zahl der Nutzerinnen und Nutzer der S-Bahn steigt
Hohen Neuendorf wird im Schienenpersonennahverkehr durch die S1 und die S8 bedient. Im Jahr 2018 wurde die Zugangsstelle täglich von rund 6.400 Personen genutzt, die hier ein- oder ausstiegen. Die Prognose des VBB für 2030 geht von einer Steigerung auf 7.300 ein- und aussteigende Personen aus. Zusätzlicher Zuwachs wird durch das mittelfristige Angebot eines 10-Minuten-Taktes auf der S1 erwartet.
-> Hinweis: Die interimsweise zur Verfügung gestellten Fahrradplätze auf dem Parkplatz in der Puschkinallee werden in den kommenden Tagen zurückgebaut. Die Stadt bittet darum, dort keine Räder mehr abzustellen.
Text: Stadt Hohen Neuendorf
Fotos und Beitragsbild: Stadt Hohen Neuendorf (AGFK BB), Landesamt für Bauen und Verkehr (LBV)