Seit 2009 fördert das Bundesministerium fĂŒr Digitales und Verkehr (BMDV) die alle zwei Jahre stattfindende reprĂ€sentative Studienreihe „Fahrrad-Monitor“ des SINUS-Instituts.

Die aktuelle Ausgabe „Fahrrad-Monitor 2023“ zeigt eine erfreuliche Entwicklung: Fahrradfahren ist in Deutschland weiter auf dem Vormarsch. Die Studie befragte 4.003 BĂŒrgerinnen und BĂŒrger im Alter zwischen 14 und 69 Jahren zu ihren MobilitĂ€tsvorlieben und -gewohnheiten.

Steigendes Interesse und hohe Kaufbereitschaft

Die Studienergebnisse zeigen: 46 Prozent der Deutschen wollen in Zukunft hĂ€ufiger mit dem Fahrrad oder Pedelec fahren. Besonders erfreulich fĂŒr die Fahrradbranche ist, dass ein Viertel der Deutschen plant, innerhalb des nĂ€chsten Jahres ein Fahrrad oder Pedelec zu erwerben. Die durchschnittliche Ausgabebereitschaft liegt hier bei beachtlichen 1.424 Euro pro Person. Insbesondere Pedelecs sind mit einer PrĂ€ferenz von 48 Prozent unter den Kaufinteressenten besonders begehrt.

Fahrradnutzung und SicherheitsgefĂŒhl auf stabilem Niveau

Im Bereich der regelmĂ€ĂŸigen Nutzung bleibt das Fahrrad mit einem Anteil von 39 Prozent konstant beliebt. Dabei hat sich die Nutzung zwischen verschiedenen Altersgruppen im Vergleich zur letzten Ausgabe des Fahrrad-Monitor 2021 angeglichen. Auch Ă€ltere Menschen fahren mittlerweile Ă€hnlich regelmĂ€ĂŸig mit dem Rad wie jĂŒngere. Ebenso erfreulich ist, dass 60 Prozent der Radfahrenden sich sehr oder meistens sicher fĂŒhlen, wenn sie mit dem Fahrrad unterwegs sind. Als HauptgrĂŒnde fĂŒr Unsicherheit werden rĂŒcksichtsloses Verhalten von Autofahrenden sowie zu viel Verkehr auf den Straßen genannt.

Höchstes Sicherheitsempfinden auf getrennten Wegen

Erstmalig wurde 2023 auch nach dem Sicherheitsempfinden auf unterschiedlichen FĂŒhrungen des Radverkehrs gefragt. 94 Prozent der Befragten fĂŒhlen sich demnach vor allem auf vom Auto- und Fußverkehr getrennten Radwegen sicher. Dieses schließt auch die sogenannten „Protected Bike Lanes“ mit ein, also Radfahrstreifen die zum Beispiel durch Poller oder Ă€hnliche Trennelemente vom Autoverkehr abgetrennt sind. Auch Fahrradstraßen werden sehr positiv bewertet (83 Prozent). Besonders unsicher fĂŒhlen sich die Radfahrenden dagegen auf Straßen, wo gemeinsam mit dem Kfz-Verkehr auf der Fahrbahn gefahren werden muss. Bei Tempo 50 fĂŒhlen sich hier nur 13 Prozent, bei Tempo 30 nur 21 Prozent und auf freigegebenen Bus-Sonderfahrstreifen nur 29 Prozent sicher.

Fahrrad und Öffentliche Verkehrsmittel: Eine Win-Win-Situation

Mehr als jeder fĂŒnfte BerufstĂ€tige fĂ€hrt derzeit regelmĂ€ĂŸig mit dem Fahrrad oder Pedelec zur Arbeit. Radfahrende, die das Rad selten oder nie zum Pendeln nutzen, nennen als hĂ€ufigste GrĂŒnde, dass der Weg zu weit ist oder die Fahrt zu lange dauert. In diesem Kontext unterstreichen die Ergebnisse des „Fahrrad-Monitor 2023“ die zunehmende Bedeutung der Kombination von Fahrradnutzung und öffentlichen Verkehrsmitteln, denn dieses ist nicht nur umweltfreundlich, sondern erweitert gleichzeitig den Aktionsradius beider Verkehrsmittel. Wie die Ergebnisse der Befragung zeigen, ist die Mitnahmemöglichkeit des Fahrrades fĂŒr die Mehrheit der Radfahrenden vor allem im Nah- und Regionalverkehr wichtig.

Über die Studie „Fahrrad-Monitor“

Der „Fahrrad Monitor“ ist eine reprĂ€sentative Befragung, die zum achten Mal vom SINUS-Institut durchgefĂŒhrt und vom Bundesministerium fĂŒr Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert wird.

Die Studienreihe erhebt im Abstand von zwei Jahren das subjektive Stimmungsbild der Radfahrenden in Deutschland.

FĂŒr die letzte Ausgabe „Fahrrad-Monitor 2023“ wurden von Mitte Mai bis Anfang Juni 2023 4.003 BĂŒrgerinnen und BĂŒrger zwischen 14 und 69 Jahren zu ihrem MobilitĂ€tsverhalten und zu ihren -PrĂ€ferenzen mit dem Fokus Radverkehr online befragt. Die Stichprobe ist reprĂ€sentativ fĂŒr die deutsche Wohnbevölkerung nach Geschlecht, Alter, Bildung und OrtsgrĂ¶ĂŸenklassen (Quotenstichprobe).

Der „Fahrrad-Monitor“ wird im Rahmen der „Richtlinie zur Förderung von nicht investiven Maßnahmen zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans“ des Nationalen Radverkehrsplans vom BMDV gefördert.

Die ausfĂŒhrlichen Ergebnisse des Fahrrad-Monitors 2023 sowie der Vorjahre finden Sie hier unter WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN.

 

Foto und Beitragsbild: BMDV, Adobe Stock / connel_design