26 % der Befragten fahren seit Corona häufiger mit dem Rad. 70 % fordern den Ausbau der Infrastruktur für Fahrräder. Dies sind zwei der Ergebnisse der TÜV Mobility Studie 2022, eine repräsentative Befragung der Bevölkerung im Alter von 16 bis 75 Jahren in Deutschland. (Zitierte Ergebnisse siehe Seiten 11/40)

72 % der Bundesbürger/innen nutzen an einem gewöhnlichen Werktag das Auto. Das ist im Vergleich zu Anfang 2020, vor dem Ausbruch der Pandemie, ein Zuwachs von 7 Prozentpunkten. Auf dem zweiten Platz folgt bereits das Zufußgehen mit 47 %. Der Radverkehr hat im Vergleich zu 2020 den ÖPNV vom dritten Platz verdrängt: 32 % fahren werktäglich Rad. 25 % nutzen an Werktagen den ÖPNV, 6 % Regionalbahnen. (Seite 7)

Große Unterschiede gibt es auch bei der Einschätzung der Sicherheit (weit gefasster Sicherheitsbegriff, nicht nur Verkehrssicherheit, sondern auch Sorge vor Belästigungen im ÖPNV oder Ansteckungsgefahr): Während sich viele im Auto oder zu Fuß sicher fühlen (86/85 %), sind dies auf dem Rad oder im ÖPNV deutlich weniger (56/57 %). (Seite 17)

82 % der Befragten schätzen das Radfahren als gefährlich ein, 61 % das Zufußgehen, 34 % das Autofahren. Hierzu heißt es im Bericht: „Betrachtet man die absoluten Unfallzahlen, entspricht diese Einschätzung nicht der Realität. Pkw-Insass:innen liegen bei der Zahl der im Straßenverkehr Getöteten und Verletzten mit weitem Abstand an der Spitze. Erst danach folgen Radfahrer:innen, Motorrad- und Mopedfahrer:innen sowie Fußgänger:innen.“ (Seite 18)

Für 35 % ist „Radfahren keine Alternative, da z.B. zu unsicher, zu weite Strecken“. Bei Städten ab 500.000 Einwohnenden ist dieser Wert besonders hoch (40 %), bei 100.000 bis unter 500.000 EW sind es 34 %, bei bis 20.000 und zwischen 20.000 und 100.000 EW sind es 31 bzw. 30 %. (Seiten 38/39)

Die „TÜV Mobility Studie 2022“ wurde im Auftrag des TÜV-Verbands e.V. von der Ipsos GmbH durchgeführt. Vom 10. bis zum 14. Februar wurden Personen im Alter von 16 bis 75 Jahren befragt. Für die Online-Befragung wurde eine repräsentative Stichprobe von 1.000 Personen nach den Merkmalen Alter, Geschlecht und Region aus dem Ipsos-Online-Panel gezogen. Im Anschluss an die Erhebung wurden die Daten einer Gewichtung unterzogen. Leichte Abweichungen der demografischen Strukturen in der realisierten Stichprobe können so an die Vorgaben der amtlichen Statistik angepasst werden. Damit wurden normale Schwankungen und Schiefen in der Ausschöpfung ausgeglichen. Als Vergleichsgrößen wurden dazu die Merkmale Alter, Geschlecht und Region herangezogen.

Die Studie können Sie sich unter https://www.tuev-verband.de/studien/mobility-studie-2022 ansehen und downloaden.

Quelle: TÜV-Verband e.V., Edwin Süselbeck (AGFK Niedersachsen/Bremen, Auswertung)

 

 

Foto und Beitragsbild: Torsten Wolter (AGFK BB)