Das neue Fahrradparkhaus am Süd-Ausgang des S-Bahnhofs Neuenhagen wurde am vergangenen Freitag feierlich eröffnet. Es bietet den Pendlerinnen und Pendlern ab sofort über 264 neue komfortable, wettergeschützte Stellplätze für ihre Fahrräder. Mit dem „VBB-RadPark“ in Neuenhagen bei Berlin folgt ein weiterer Schritt für die Verknüpfung von ÖPNV und Radverkehr in Brandenburg – weitere Projekte sind bereits im Bau und werden bis Ende 2026 umgesetzt. Ein besonderer Fokus wird dabei auf die Sicherheit gelegt.

Die gesamte Anlage am S-Bahnhof Neuenhagen wurde mit einer Videoüberwachung und moderner LED-Beleuchtung ausgestattet. Darüber hinaus befinden sich 84 der Stellplätze in gesicherten Fahrradgaragen (sog. Sammelschließanlagen). In diesen können Pendler*innen ihr Rad nicht nur zugangsgesichert abstellen, sondern finden auch Schließfächer für Fahrradhelm und Co. Die Stellplätze in den Fahrradgaragen können durch das App-basierte System „ParkYourBike“ gebucht und geöffnet werden. Es wurde vom Land Berlin bzw. der GB infraVelo GmbH für Berlin entwickelt und für Brandenburg angepasst. Nach einer Registrierung können so Stellplätze in beiden Bundesländern gebucht werden.

Die Förderung des Fahrradparkhauses erfolgte durch

  • das Sonderprogramm „Stadt und Land“ des Bundes,
  • die Richtlinie ÖPNV-Invest des Landes Brandenburg,
  • gesonderte Projektmittel des Landes Brandenburg für das Pilotprojekt sowie
  • das Land Berlin.

Insgesamt konnten so 90 Prozent der zuwendungsfähigen Baukosten in Höhe von rund 990.000 Euro gefördert werden. Die darüber hinausgehenden Kosten trägt die Gemeinde Neuenhagen bei Berlin mit Eigenmitteln.

Patrick Schnieder, Bundesverkehrsminister: „In Neuenhagen haben  Bürgerinnen und Bürger ab sofort die Möglichkeit, ihr Fahrrad oder E-Bike  sicher am Bahnhof abzustellen und bequem mit dem öffentlichem Personenverkehr weiterzureisen. Das neue Fahrradparkhaus lässt Bahn und Rad im Alltag der Menschen näher zusammenwachsen. Das reibungslose Ineinanandergreifen beider Verkehrsmittel ist ein wichtiger Schritt für die klimafreundliche Mobilität in Deutschland.“

Dr. Ina Bartmann, Staatssekretärin im Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung in Brandenburg: „Mit dem neuen Fahrradparkhaus in  Neuenhagen setzen wir ein klares Zeichen für die Stärkung des Radverkehrs und die bessere Verknüpfung von Bahn und Rad im Berliner Umland.  264 moderne und sichere Abstellplätze bieten Pendlerinnen und Pendlern  ein attraktives Angebot, das Umsteigen erleichtert und die umweltfreundliche Mobilität vor Ort stärkt. Die Landesregierung unterstützt das Pilotprojekt mit einem innovativen Ansatz, nachhaltiger Holzbauweise und intelligenter  Zugangstechnologie – damit Brandenburg beim modularen Fahrradparken  bundesweit Maßstäbe setzt. Mein Dank gilt allen Beteiligten, die dieses Vorhaben in kurzer Zeit möglich gemacht haben.“ 

Arne Herz, Staatssekretär Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt in Berlin: „Das Land Berlin finanziert seit 2023 den Ausbau von P+R- und B+R-Anlagen im Berliner Umland mit, um so einen wohnungsnahen Umstieg auf den Umweltverbund zu ermöglichen. Mehr als 500 P+R- und über 3.000 B+R-Plätze wurden bereits gemeinsam mit dem  Land Brandenburg gefördert. Das ist gelebte Kooperation der Länder und ein Meilenstein für die nachhaltige Mobilität in der Hauptstadtregion. Neuenhagen ist ein realisiertes Leuchtturmprojekt, das uns auch in Berlin inspiriert.“

Christoph Heuing, Geschäftsführer VBB: „Mit dem neuen VBB-RadPark  in Neuenhagen entsteht der dritte von insgesamt 13 Fahrradparkhäusern in  Berlin und Brandenburg. Über 260 wettergeschützte und sichere Fahrradstellplätze in unmittelbarer Nähe zum S-Bahnhof – dank App-basiertem Buchungssystem, Videoüberwachung und wettergeschützter Bauweise ist das  Abstellen des Rads nun so einfach wie das Umsteigen in die Bahn. Als passionierter Radfahrer und ÖPNV-Nutzer schätze ich es ganz besonders, dass die Zahl der sicheren Fahrradstellplätze im VBB-Gebiet immer zunehmen.“

Michael Fugel, Geschäftsführer infraVelo: „ParkYourBike steht für zukunftsfähiges Fahrradparken in Berlin und Brandenburg. Radfahrende können ganz einfach digital über die App buchen und ihr Rad 24/7 geschützt  abstellen. Ich freue mich, dass wir mit der Stadt Neuenhagen bei Berlin nun einen weiteren Standort mit 84 gesicherten Stellplätzen aufnehmen konnten.“

Ansgar Scharnke, Bürgermeister von Neuenhagen bei Berlin: „Mit dem neuen RadPark setzen wir ein deutliches Zeichen für eine moderne, klimafreundliche und bürgernahe Mobilität. Wir schaffen hier die Verbindung zwischen Fahrrad und Bahn – und damit ein echtes Stück Zukunft für Neuenhagen.“

 

Fakten Fahrradparkhaus am S-Bahnhof Neuenhagen bei Berlin 

Es wurden zwei baulich getrennte Modulanlagen mit insgesamt 264 neuen Fahrradstellplätzen errichtet.

Eine Modulanlage mit einer Fahrradgarage (Sammelschließanlage) und frei  zugänglichen Stellplätzen.

  • insgesamt 132 Stellplätze
  • 84 gesicherte Stellplätze, davon 2 Module mit jeweils 40 Stellplätzen in Doppelstockparkern und 4 Stellplätze an Anlehnbügeln
  • ein Modul mit 48 frei zugänglichen Doppelstockparkern
  • 8 Schließfächer je Sammelschließanlagenmodul
  • Tür mit Zugangssicherung je Modul Sammelschließanlage

Eine Modulanlage als frei zugängliche Anlage mit 132 Stellplätzen.

  • zwei Module mit 48 Stellplätzen in Doppelstockparkern
  • ein Modul mit 24 Stellplätzen in Doppelstockparkern und 12 Stellplätzen in Hoch-/Tiefeinstellung

Zum Fahrradparkhaus gehört außerdem folgende Ausstattung:

  • Dachkonstruktion vorwiegend aus Holz mit einem geringen Stahlanteil
  • Photovoltaik-Anlage mit 24 Modulen
  • LED-Beleuchtung
  • Videoüberwachung
  • Fahrradreparaturstation
  • Infostele auf dem Vorplatz
  • Infowand
  • Begrünte Außenbereiche

 

Pilotprojekt „Modulares Fahrradparken“ 

Das neue Fahrradparkhaus am S-Bahnhof Neuenhagen ist Teil des vom Land Brandenburg initiierten Pilotprojekts „Modulares Fahrradparken“, das vom Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) koordiniert wird. In dessen Rahmen entstehen an insgesamt 13 Standorten in Brandenburg hochmoderne Fahrradabstellanlagen, bei deren Planung der Fokus – neben der Sicherheit – auf Nachhaltigkeit und hoher städtebaulicher Qualität lag. So zeichnen sich alle Pilotanlagen durch eine innovative Holzbauweise mit begrüntem Dach und Photovoltaikmodulen sowie ein modernes Design aus, das sich perfekt in die städtische Umgebung einfügt.

Acht der 13 neuen modularen Fahrradparkhäuser in Brandenburg werden durch das Land Berlin mitfinanziert. Basis hierfür ist der 2022 geschlossene Vertrag für die Mitfinanzierung von Park+Ride- und Bike+Ride-Anlagen in Brandenburg durch das Land Berlin. Dessen Ziel: durch das bestmögliche Stellplatz-Angebot soll den Pendler*innen ein Anreiz geboten werden, ihr Auto ganz stehen zu lassen oder nur für die kurze Teilstrecke zum Bahnhof zu nutzen, um so die Straßen und Parkplätze in der Hauptstadt zu entlasten.

Textquelle: Gemeinsame Pressemitteilung der Länder Brandenburg und Berlin und der VBB Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH

 

Fotos und Beitragsbild: Carsten Dörnbrack (LBV Brandenburg)